Im LWL-Freilichtmuseum Detmold tauchen Besucherinnen und Besucher ein in das ländliche Leben der Vergangenheit. Vom Lippischen Meierhof aus dem 16. Jahrhundert über das Armenhaus aus Rinkerode um 1824, vom Wohn- und Geschäftshaus der jüdischen Familie Uhlmann im Zustand der 1930er Jahre bis hin zur fast schon vertraut wirkenden Tankstelle der 1960er Jahre aus Siegen: Das größte deutsche Freilichtmuseum zeigt auf mehr als 90 Hektar grüner Kulturlandschaft und in über 100 Gebäuden mit historischen Einrichtungen, wie die Menschen in Westfalen-Lippe in den letzten 500 Jahren gelebt, gearbeitet und ihren Alltag gestaltet haben. In den aktiven historischen Werkstätten zeigen die Töpferin oder der Schmied, die Fotografin und der Bäcker ihre Kunstfertigkeit. Alte Pflanzenarten und Nutztierrassen wie die Bunten Bentheimer Landschweine oder das Siegerländer Rotvieh vermitteln ein lebendiges Bild vom bäuerlichen Leben in den vergangenen Jahrhunderten, und die Pferdekutsche bringt die Gäste durchs Museum, wenn die Füße schwer werden.
Auch in diesem Jahr bietet das LWL-Freilichtmuseum Detmold ein umfangreiches Programm für Groß und Klein an, um die Sommerferien im Freien zu genießen. Fantastische Flora und verrückte Fauna gibt es im Format „Naturbegegnungen“ zu erleben. Was wächst in der Sommerzeit, und wie wird das Getreide vom Acker zum Brot aus dem Backofen? Warum sind wilde Bienen wichtig für uns? Wer wohnt in der Wiese? Diesen und weiteren spannenden Fragen gehen die Kinder in den ersten drei Ferienwochen auf den Grund. Dabei begegnen sie nicht nur „kleinen“ Naturbewohnern wie Schmetterlingen und Grashüpfern, sondern erfahren auch, welchen Nutzen die alten Haustierrassen im Museum haben und hatten oder wie Pferde die Menschen seit jeher begleitet und beeinflusst haben. Dabei gilt natürlich immer: Es darf angefasst, ausprobiert, gebastelt, erkundet und teilweise sogar probiert werden!
Alle Informationen zu den Sommerferienangeboten gibt es auf der Museumswebseite unter www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de/Programm/Veranstaltungskalender.
Über die Sommerferien hinaus noch bis zum Saisonende am 31. Oktober rückt das Museum in diesem Jahr seine eigene Entwicklung in den Fokus. Unter dem Jahresthema „Making-of. Museum im Werden“ erhalten Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Stationen auf dem Museumsgelände spannende Einblicke in die Bauprojekte des Museums früher und heute. Denn das Bauen hat im Freilichtmuseum Tradition: Vom Aufbau der ersten historischen Gebäude im Museumsgelände über Ganzteiltranslozierungen bis hin zum gerade entstehenden neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäude konnten und können Besucherinnen und Besucher das Museum schon immer im Werden erleben.
Dreh- und Angelpunkt dieser Sonderausstellung ist die Werkstattzentrale im Paderborner Dorf. Sie bietet neue Perspektiven auf die Gründungsphase des Museums, gibt Anregungen zum Austausch und lädt zu kreativem Mitmachen ein. In der Planungswerkstatt kann das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude und die Fortschritte auf der Baustelle entdeckt werden, und die Objektwerkstatt bietet einen Blick ins Museumsdepot – auf die Schätze, die in Zukunft in wechselnden Ausstellungen im neuen Museumsgebäude gezeigt werden. Zusätzlich geht das Museum außer Haus – mit einer temporären Präsenz in der Detmolder Innenstadt sowie mit dem Museumsmobil in einzelnen Stadtteilen. Was genau sich hinter „Making-of. Museum im Werden“ verbirgt, finden Sie auf www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de/de/making-of.