Return-to- Competition

So kämpfte sich TBV-Talent Houtepen nach seiner Verletzung zurück!

TBV-Rückraumspieler Thomas Houtepen hatte sich beim ersten EM-Hauptrunden-Spiel der niederländischen Nationalmannschaft schwer verletzt. Im Duell mit Weltmeister Dänemark zog sich der 22-Jährige im Januar einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie zu. Knapp neun Monate nach der Verletzung feierte der Holländer nun beim Lemgoer Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen sein Comeback. Mit einem Treffer in der Schlussphase meldete sich der 1,83 Meter große Rückraumspieler erfolgreich zurück.

Wir haben uns mit Thomas Houtepen bereits vor der Rückkehr auf das Spielfeld unterhalten.

Anfang des Monats hast du den Return-to-Competition-Test erfolgreich absolviert und das „Go“ für die Rückkehr in den Trainingsbetrieb bekommen. Wie sehr hat dich diese positive Nachricht nach all den Monaten erleichtert? Extrem! Ich hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass der Verlauf der Reha erfolgreich war – das noch einmal von den Ärzten bestätigt zu bekommen war einfach mega. Trotzdem habe ich direkt nach vorne geschaut, wie es nun weitergeht. Das „Go“ der Ärzte war ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber vor mir lag und liegt noch jede Menge harte Arbeit. Trotzdem hat diese Nachricht die letzten Wochen erleichtert, weil ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Den ersten Teil deiner Reha hast du im niederländischen Papendal absolviert. Nimm uns mal mit – wie ging es weiter? Zum Beginn der Vorbereitung konnte ich glücklicherweise wieder bei der Mannschaft sein. Das war mir sehr wichtig. Hier konnte ich mit dem Team der Reha Lemgo, rund um Bennet Risch, mein Reha-Programm fortsetzen. Ich war jeden Tag mehrere Stunden mit meinem Knie beschäftigt und dem Ziel, wieder auf dem Feld stehen zu können. In der Zeit habe ich natürlich auch extrem viel Wurftraining gemacht, was mich am Ende echt genervt hat, weil unsere Torhüter nach dem 10.000ten Wurf natürlich genau wussten, was passieren würde. Nun freue ich mich, bald auch mal wieder gegen andere Tor­hüter aufs Tor werfen zu können. (lacht)

Zuletzt musstest du die Spiele immer an der Seitenlinie als Zuschauer verfolgen. Wie einfach oder schwer ist dir das gefallen? Wie konntest du dem Team vielleicht trotzdem helfen?
Es war natürlich sehr schwer. Am Anfang wusste ich, dass ich aktuell kein Handball spielen kann, wodurch es mir etwas leichter gefallen ist. Aber je näher es an den Tag der Rückkehr geht, desto mehr Bock hast du wieder auf dem Feld zu stehen. Trotzdem habe ich versucht positive Stimmung mit einzubringen und taktisch mitzudenken. Ich wollte immer voll für die Jungs da sein!

Neun Monate sind eine verdammt lange Zeit. Man ist dir trotzdem immer mit einem Strahlen im Gesicht begegnet. Was hat dir geholfen, positiv zu bleiben? Ich bin von Grund auf ein positiver Mensch und habe immer gute Laune und Spaß, wenn ich in der Halle sein kann. Wichtig war für mich der gute Heilungsverlauf – aber natürlich auch Familie und Freunde, mit denen ich viel telefoniert habe und die mich immer wieder unterstützt haben. Meine Teamkollegen haben natürlich auch ihren Anteil, weil ich immer Spaß mit ihnen habe und mich in der Mannschaft sehr wohl fühle.

Bei wie viel Prozent siehst du dich aktuell?Mein Körper fühlt sich super an. Das Vertrauen in mein Knie ist groß. Ich bin jetzt seit über drei Wochen wieder im Mannschaftstraining und fühle mich bei 100 Prozent. Endlich ist die Zeit vorbei und ich kann bald wieder mit den Jungs auf Punktejagd gehen.

Im Januar steht dann die WM vor der Tür. Klar, du musst erst einmal wieder rein finden. Dennoch: Wie viel Ansporn ist eine Teilnahme für dich? Die EM hat mir trotz der Verletzung gezeigt, wie geil es ist, für sein eigenes Land zu spielen. Es ist mir unglaublich wichtig, mein Land bestmöglich zu vertreten und es macht meine Familie extrem stolz. Deshalb werde ich auf jeden Fall alles dafür tun, um dabei zu sein und hoffe, dass der Bundestrainer sich für mich entscheidet. 

Image © TBV Lemgo Lippe