Vielleicht mit den Worten: Fotografie ist etwas für Realisten, Malerei etwas für Individualisten. Beides ist Kunst. Gut gemachte Fotografie reflektiert die reale Welt. Gemalte Bilder, egal ob realistisch oder abstrakt, spiegeln immer auch die Sichtweise des Künstlers wider. So machen wir uns die Welt ein bisschen so wie sie uns gefällt. Wir verändern Farben, Perspektiven, stellen Dinge zusammen, die eigentlich nicht zusammengehören. Ein bisschen ist das auch eine Flucht aus dem Alltag und der Realität. Und egal, ob realistisch oder abstrakt, geben sie immer auch die momentane Verfassung des Künstlers preis.
Wir, die Schüler von Frau Authmann-Chou, sind Hobbymaler und zum Teil schon lange bei ihr in der Malschule. Ihre fröhliche Art und ihr Lachen sind ansteckend. Ihre Fähigkeit, sich individuell auf jeden einzelnen Schüler einzustellen und zwischen den verschiedenen Malstilen hin und her zu wechseln, ist beeindruckend. So schafft sie es immer wieder uns für die Malerei zu begeistern, uns anzustecken mit ihrer Freude an der Kunst; uns mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und liebevoll Verbesserungsvorschläge zu machen.
Dass sie eine anerkannte Künstlerin ist, die in ihrem Heimatland schon viele Auszeichnungen erhalten hat, eine im positiven Sinn Verrückte der Kunst verkörpert, die mit unbändiger Leidenschaft malt, lässt sie uns auch in unseren Fähigkeiten wachsen. Die Hingabe, mit der sie diese Ausstellung vorbereitet hat, ist beispielhaft. Sie hat sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen, um uns die Möglichkeit zu geben, unsere Bilder einem größeren Publikum
zu zeigen. Dafür gilt ihr unser Dank.
Da sie immer sehr bescheiden ist, wollen wir uns hier einmal der Vita von Frau Authmann-Chou zu widmen. Sie wurde 1970 in Taiwan geboren und besuchte dort die Art School Taipeh. Auslöser ihrer Begeisterung für die Malerei und bildenden Künste war ein Besuch im Alter von 15 Jahren in Europa, wo sie sich besonders mit der altmeisterlichen Technik der Künstler in Italien verbunden fühlte. Seit 1991 lebt sie in Deutschland, ist verheiratet und hat eine Tochter. Im Jahr 1993 bestand sie die Begabtensonderprüfung in Bielefeld und machte an der AKL ihr Diplom für freie Kunst und Illustration. Zuhause in Taiwan wurde sie ausgezeichnet mit Preisen für Bildhauerei, Comic, Malerei und Fotografie.
In ihrer neuen Heimat Detmold beteiligte sie sich an Kunstaktionen unter anderem in den Städten Detmold, Paderborn und Warburg. Sie nahm an Gemeinschaftsausstellungen in Schwalenberg und der Sparkasse Lemgo teil. Bilder von ihr fanden sich im Lippischen Künstlerkalender wieder und vielfach stellte sie sich und ihre Arbeiten am Tag des offenen Ateliers einem interessierten Publikum vor. Insgesamt fanden mehr als hundert Ausstellungen im In- und Ausland mit Werken
von Frau Authmann-Chou statt.
Zurzeit ist sie Dozentin an der VHS. Ihr künstlerischer Mittelpunkt ist ihr eigenes Atelier in der Meierstraße, in dem sie Malunterricht gibt und Auftragsarbeiten zum Beispiel in Wandmalerei, Portrait, Reproduktionen, Kaligraphie, Restaurationen und Farbberatung erstellt. Auch therapeutisches Malen unterrichtet sie in ihrem Atelier.
Diese Leidenschaft für die Kunst hat sie sich bis heute erhalten, lebt sie mit Haut und Haaren und ist, wie schon erwähnt, eine im positiven Sinn von der Kunst besessene. Sie lebt sie und gibt sie an uns, ihre Schüler weiter, öffnet unseren Blick für die verstecken und schönen Dinge
und bereichert dadurch unser Leben.
Lassen Sie sich begeistern. Die Ausstellung findet vom 7. September 2025 bis zum 7. Februar 2026 im Foyer des Klinikums in Detmold statt. Vielleicht entdecken auch Sie ganz neue Perspektiven und Nuancen in der Welt.
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