Jeden Montag, Glock acht in der Abendstunde, in den Monaten Oktober bis April, treffen sich unbescholtene Männer in der Grotenburg in Berlebeck zu einem Freundschaftsabend der besonderen Art.
Mit lautem „Lulu“ wird die Begrüßung der anwesenden Freunde vollzogen und bei Eintritt in den „Thronsaal“ der „Theotmalli“ wird, wie im „Spiegel“ und der „Ceremoniale“ gefordert, zuerst der „Uhu“ begrüßt. Man legt seine Rüstung einschließlich Helm und Ordensutensilien für den Abend bereit.
Der nächste Weg ist dann wohl in die Küche zur „Styxin“, die, wie jeden Montag, eine schmackhafte „Atzung“, frisches „Quell“ oder schmackhafte „Lethe“ für die „Sassen und Einreyter“ bereithält. Wir Schlaraffen wollen es uns gut gehen lassen, bevor wir nach Aufforderung des „Ceremonienmeisters“ in voller Rüstung im Thronsaal standhaft den Thron des Reyches mit lautem „Lulu“ und Schellengerassel „Willekum“ heißen.
Nach Übergabe des „Ahas“ an den „Erleuchteten“ kann die „Sippung“ des Reyches 393, der „Theotmalli“ in der „Allschlaraffia“, beginnen. Und die „Sassen“ werden wie jeden Montag in der Winterung unbändigen Spaß haben; bei „Fechsungen“ in Wort, Spiel und Noten. Und wieder einmal wird der „Güldene Ball“ fliegen und die Freunde erheitern. Der profane Alltag und viele Probleme sind für drei bis vier Stunden vergessen. Denn es ist „Uhuzeit“ in der Grotenburg in Berlebeck; gemäß unserem Wahlspruch „In arte voluptas“, der da bedeutet „In der Kunst liegt Vergnügen“.
Der Männerbund Schlaraffia ist eine weltweite Vereinigung von Männern, die sich der Pflege von Kunst, Freundschaft und Humor widmet. Die Schlaraffia wurde 1859 in Prag gegründet. Dort traf sich ein zunächst vorwiegend aus Künstlern bestehender Stammtisch, „der nicht nur den schönen Künsten huldigte, sondern mit satirischer Lust und Witz die Überheblichkeit des Adels und die dünkelhafte Titels- und Ordenssucht des tonangebenden Beamtentums aufs Korn nahm.“
Heute besteht die Allschlaraffia aus ca. 260 Reychen (Ortsvereine) mit über 9.000 Mitgliedern allein in Europa. Aber auch in den Reychen entfernterer Länder wie Nord- und Südamerika, Südafrika, Thailand und Australien ist die Umgangssprache deutsch.
Um die Persiflage der alltäglichen „Wichtigkeiten“, und „Unwichtigkeiten“, die wir im normalen Leben eigentlich gar nicht mehr erkennen, durch die wir aber oft gefangen sind, geht es uns Schlaraffen. Diese alltäglichen „Eindrücke“ spielerisch zu überzeichnen, aufzubauschen, dadurch erkennbar zu machen, sie zu persiflieren und damit uns und unser Umfeld gezielt auf den Arm zu nehmen, aber ohne zu verletzen, ist Ziel unseres Spiels. Wer dabei erkennt, dass man sich selbst nicht so ernst und so wichtig nehmen darf, so dass man auch über sich selbst lachen kann, der hat schon viel von unserem schlaraffischen Spiel begriffen.
Unsere Spielregeln in Kurzform:
Die Schlaraffen spielen ihr Spiel nur unter Männern. Dass durch Schlaraffia viele private und enge Freundschaften zwischen den Familien entstehen, spricht für die hohe Akzeptanz dieser Regel. Übrigens: zweimal oder dreimal pro Winterung an speziellen Anlässen sowie während des Sommers bei „Krystallinen“ oder auf unseren gemeinsamen Reisen sind die Partnerinnen herzlich eingeladen.
Sie möchten gerne unverbindlich einmal an einer unserer Sippungen teilnehmen und möchten mehr über das Schlaraffentum erfahren? Sie schätzen die Freundschaft hoch ein? Haben Sinn für Humor? Lieben Kunst – in jeder Form? Und sind in der Lage anderen zuzuhören?
Dann mailen Sie uns auf eine der unten aufgeführten Mailadressen. Wir vereinbaren dann einen für Sie genehmen und interessanten und unverbindlichen Kennenlerntermin. Wir, die Knappen, Junker und Ritter (allesamt Sassen) der Theotmalli, freuen uns sehr über Ihr Interesse und sagen „Lulu“ und demnächst vielleicht ein herzliches „Willekum“.
Mailkontakte zu den Theotmallen:
kantzler@schlaraffia-theotmalli.de
bedaechtig393@roehlers.de