Es wird winterlich im Landestheater Detmold

Das Landestheater von November 2023 bis März 2024

Wenn die Tage wieder dunkler werden und einem draußen der kalte Wind um die Nase braust, dann ist wieder Märchenzeit im Landestheater Detmold. Tschaikowskys „Schwanensee“ wird von Ballettdirektorin Katharina Torwesten in einer neoklassisch-modernen Choreografie neu interpretiert und ist ab dem 1. Dezember auf der Bühne des Großen Hauses zu erleben. Das diesjährige Weihnachtsmärchen, Uli Jäckles Bühnenfassung des beliebten TV-Klassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in einer zeitgenössischen Inszenierung von Grit Lukas, feierte seine Detmolder Pre­miere am 11. November. Das ebenso aus der Filmwelt bekannte Werk „Wie im Himmel“ von Kay Pollak gelangte als musikalisches Schauspiel in einer Inszenierung von Catharina Fillers auf die Bühne des Großen Hauses.

In der Grabbe-Haus-Produktion „Vater (Le Père)“ von Florian Zeller, inszeniert von Schauspieldirektor Jan Steinbach, lernen wir den an Alzheimer erkrankten André kennen und sehen mit seinen Augen, wie sich die Welt um ihn herum zunehmend verändert. Zuschauer*innen empfinden nach, wie verwirrend es ist, wenn nur Fragmente der Erinnerungen und damit der eigenen Identität zurückbleiben.

Auch das Junge Theater forscht – in einer Uraufführung – nach dem Begriff „Identität“: Am 23. November laden Aileen Schneider (Text und Regie) und Linus Mahler (Musik) zu „ICH / ICH / ICH“ ein und widmen sich darin der Identitätssuche junger Menschen. Jugendliche ab 14 Jahren können ein stilübergreifendes Musiktheatererlebnis erwarten.

Mit dem Neujahrskonzert am 5. Januar feiert das Landestheater Detmold gleich ein Doppeljubiläum: 1949, also vor 75 Jahren wurde das Symphonische Orchester gegründet. Die Vorgängerinstitution, die „Fürstlich Lippische Hofkapelle“, bejubelt sogar schon ihren 175. Geburtstag.

Die ersten drei Premieren des neuen Jahres sind Hommagen an literarische Meisterwerke. Den Auftakt macht das Musiktheater, indem es das Publikum des Großen Hauses in eine Welt der Fantasie entführt. In „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach wird der Schriftsteller E. T. A. Hoffman selbst zum Protagonisten einer Oper. GMD Per-Otto Johansson und Regisseur Robert Lehmeier bringen am 26. Januar die erste Premiere des Jahres 2024 dar.

Wer Jane Austens literarisches Meisterwerk „Stolz und Vorurteil“ einmal aus einer ungewohnten Perspektive betrachten möchte, der ist herzlich zu Jan Langenheims Inszenierung der Adaption von Isobel McArthur eingeladen. Ab dem 9. Februar dürfen sich Zuschauer*innen im Sommertheater an einer Komödie über weibliche Selbstbestimmung und öko­nomische Unabhängigkeit mit beißendem Witz und Spaß erfreuen: „Stolz und Vorurteil* (*oder so)“.

Am 17. Februar gelangt eine mythische Sagengestalt ins Grabbe-Haus: Medea. In dem Schauspiel „Medea.Stimmen“ nach dem Roman von Christa Wolf wird Medea aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: Die Heilerin, die Hexe, die Kindsmörderin.

Auch bei den aktuellen Wiederaufnahmen des Grabbe-Hauses handelt es sich um zwei Klassiker der Literatur: Friedrich Dürrenmatts „Das Versprechen“ kehrt, in der Inszenierung von Jan Steinbach, am 7. Dezember auf die Bühne zurück. Auch „Die Räuber“ von Friedrich Schiller, unter der Regie von Konstanze Kappenstein, ist ab dem 23. Januar erneut zu sehen. Das Junge Theater bringt den „Wutschweiger“ ab dem 2. März zurück auf den Spielplan.

Am 2. März tanzt außerdem die Ballettkompagnie nach Brasilien. Mario Martello Panno, der in der Vergangenheit als Ensemblemitglied auf der Bühne des Landestheaters stand, choreografiert mit „Samba!“ das Portrait eines facettenreichen Landes und einer Gesellschaft, in der die Lebensfreude und der Tanz großgeschrieben werden, trotz zahlreicher sozialer und politischer Herausforderungen.

Das Detmolder Publikum darf sich überdies auf zwei Gastspiele freuen: Am 4. Februar ist das Landestheater Gastgeber für „Chocolat“ mit Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer. Die szenische Lesung ist eine Anlehnung an den gleichnamigen Roman und der Filmadaption aus dem Jahr 2000, konzentriert sich in der Handlung jedoch auf den Konflikt zwischen der Chocolaterie-Besitzerin Vianne Rocher und Pater Reynaud. Musikalisch begleitet werden die beiden von Les Manouches du Tannes.

Katharina Thalbach schlüpft am 25. Februar in die Rolle unserer ehemaligen Kanzlerin Angela Merkel, die nach ihrer Rente in die Uckermark gezogen ist – und sich schrecklich langweilt. Als jedoch der Freiherr Philip von Baugenwitz vergiftet aufgefunden wird, erwacht neues Leben in Angela und sie macht sich, gemeinsam mit Bodyguard Mike, auf die Suche nach dem Mörder. Thalbach liest die besten Szenen aus David Safiers „Mord in der Uckermark“.

Image Drei Haselnüsse für Aschenbrödel © Marc Lontzek

// Termine:


1. Dezember
Premiere: „Schwanensee“,
Großes Haus


7. Dezember
Wiederaufnahme: „Das Versprechen“,
Grabbe-Haus


15. Dezember
letzte Gelegenheit: „ICH / ICH / ICH“,
Junges Theater


27. Dezember
letzte Gelegenheit: „Das Dschungelbuch“,
Großes Haus


5. Januar
Neujahrskonzert 2024,
Großes Haus


23. Januar
Wiederaufnahme: „Die Räuber“,
Grabbe-Haus


26. Januar
Premiere: „Hoffmanns Erzählungen“,
Großes Haus


4. Februar
letzte Gelegenheit: „Tatort 110 – Zwei Krimiserien auf der Spur“,
Grabbe-Haus


4. Februar
Gastspiel: „Chocolat“,
Großes Haus


13. Februar
letzte Gelegenheit: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“,
Großes Haus


9. Februar
Premiere: „Stolz und Vorurteil* (*oder so)“,
Detmolder Sommertheater


9. Februar
letzte Gelegenheit: „Jesus Christ Superstar“,
Großes Haus


17. Februar
Premiere: „Medea.Stimmen“,
Grabbe-Haus


25. Februar
Gastspiel: Miss Merkel,
Großes Haus


2. März
Uraufführung: „Samba!“,
Großes Haus


2. März
Wiederaufnahme: „Wutschweiger“,
Junges Theater

 


Weitere Infos unter www.landestheater-detmold.de