Ein Kleinod in der Meierstraße

Wenn man durch die Meierstraße in Detmold geht, fällt das kleine Atelier in der Nummer 19 kaum auf. Nur ein großer Elefant lässt vermuten, dass hinter den Fensterscheiben Kreativität und Kunst ihr Zuhause haben. Denn hier betreibt Frau Authmann-Chou, von all ihren Schülern nur Min Hung gerufen, seit 2007 ihr Atelier Chou- Art.

Jeder von uns hat so seine eigene Geschichte wie er zum Malen gekommen ist, einige von uns sind seit Jahren dabei, so wie Babs, die mehr wollte als immer nur Strichmännchen malen, oder Kerstin, die mit großer Hingabe das noch so kleinste Detail malt, Ursula mit ihren Gartenbildern, Gudrun mit Landschaftsbildern und der Quotenmann Thomas der am liebsten abstrakt in fröhlichen Grautönen malt. So unterschiedlich wir sind, so unterschiedlich malen wir auch. Es ist wohl eine besondere Gabe, wenn sich jemand wie Min Hung auf jeden ihrer Malschüler einstellen, sich in jedes Bild hineindenken kann und uns mit Rat und Tat zur Seite steht, unabhängig davon ob es sich um Acryl, Aquarell, Öl oder Mischtechnik handelt.

Wir fühlen uns gut aufgehoben und mit ihrer stets guten Laune, ihrer Fröhlichkeit und ihrer einfühlsamen Art schafft sie es, uns immer wieder zu motivieren, das gesteckte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Empathie und die Fähigkeiten sich auf die Mitmenschen einzustellen sind das Eine, der Blick auf die Malkünste der Schüler und deren Fähigkeiten zu beurteilen das Andere. Das muss erlernt werden. Und so ist es mehr als Fug und Recht einmal einen Blick auf den Werdegang von Min Hung Authmann-Chou zu werfen.

Frau Authmann-Chou ist in Taiwan aufgewachsen und lebt seit 1991 in Deutschland. Nach der Kunstschule in ihrer Heimat Taiwan wurde sie ausgezeichnet mit dem Kunstpreis in Malerei, Bildhauerei, Comic und Fotografie. An der Fachhochschule in Bielefeld bestand sie die Begabtensonderprüfung mit Auszeichnung und konnte so einen weiteren Studiengang in Deutschland anhängen. Es folgten Praktika am Landestheater in Detmold, in der Werbeagentur Alex in Lemgo und in der Glaserie in Lage. 1997 bestand sie das Diplom in freier Kunst und Illustration und von 2001 bis 2007 war sie Teil des Gemeinschaftsateliers triAdlon in Detmold. 2007 gründete sie ihr eigenes Atelier. In mehr als einhundert Ausstellungen konnte man im Laufe der Jahre ihre Bilder bewundern.

„Kunst ist mein Leben, ich habe schon als Kind sehr viel Zeit mit malen und zeichnen verbracht und mein sehnlichster Wunsch war es, einmal meine Leidenschaft, das Malen, zu meinem Beruf zu machen. Daraus ist über die Jahre Berufung geworden!“

Es zeichnet Min Hung aus, dass sie es versteht, ihre Leidenschaft, für das was sie tut, an uns weiterzugeben, uns hinführt an das gesetzte Ziel; manchmal liebevoll kritisierend, aber auch lobend wenn es gut gelungen ist. Es ist ein ganz wundervolles Hobby und keiner ihrer Schüler möchte es mehr missen, weil Min Hung es verstanden hat, die Welt mit den Augen eines Malers zu sehen. Unsere Welt ist dadurch so viel bunter geworden.

Wenn dieser Bericht Ihr Interesse am Malen geweckt hat, können Sie sich einen Einblick im Atelier in der Meierstraße 19 in Detmold verschaffen, oder Sie besuchen die Ausstellung im Kreishaus in Detmold, die noch bis zum 29. März 2024 zu sehen ist.