Fertigstellung der Klimaerlebniswelt Oerlinghausen

Die Klima­erlebniswelt Oerling­hausen soll Anfang Mai eröffnet werden

Der Klimawandel und dessen Folgen sowie das gestiegene Bewusstsein für den Erhalt der Umwelt und der Wunsch nach einem aktiven Naturerleben in der Freizeit sind Megathemen unserer Zeit.

Die „Klimaerlebniswelt Oerlinghausen“ (KEW) will unter ihrem Schwerpunkt „Klimawandel und Klimaanpassung“ das Umweltbewusstsein einerseits und das Bedürfnis naturnaher Freizeitgestaltung andererseits miteinander verknüpfen. Die daraus entstehenden Synergien sollen zudem touristisch genutzt werden – im Sinne einer wertschöpfenden Weiterentwicklung der Region. Der Standort macht die Klimaerlebniswelt zum Bindeglied verschiedener Destinationen in unmittelbarer Nähe.

„Die KEW widmet sich der Darstellung des Klimawandels, den zugrundeliegenden Ursachen und den drängenden Zukunftsfragen, die sich mit der notwendigen Anpassung an den Klimawandel ergeben“, fasst Landrat Dr. Axel Lehmann zusammen. „Mit diesen Themen wurde in den zurückliegenden drei Jahren eine Einrichtung aufgebaut, die ein deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal aufweist. Darauf bin ich stolz, denn die KEW ist richtungsweisend für niedrigschwellige und spielerische Umweltbildung, die in unserer heutigen Zeit so wichtig ist“, ergänzt er. Nun steht die Fertigstellung des Gebäudes, der Ausstellung und der Außenanlagen bevor. Anfang Mai soll die „Klimaerlebniswelt Oerlinghausen“ in Anwesenheit von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen sowie dem Landrat des Kreises Lippe, Dr. Axel Lehmann, und dem Bürgermeister der Stadt Oerlinghausen, Dirk Becker, feierlich eröffnet werden.

Verteilt auf mehrere zellenartig entworfene Räume geht es darum, auf technisch höchstem Niveau Aufmerksamkeit zu erzeugen, Menschen zu überzeugen, sie dazu zu bewegen, etwas zu tun. Es geht um Aktion. Durch Erkenntnisse, durch Fühlen, Hören und Sehen wird aus einem Besuch ein aktives Mitmach-Erlebnis.

Die KEW wird die drängenden Fragen der Anpassung an den Klimawandel aufzeigen und beantworten. Phänomene wie Hitze oder Dürre stellen Natur, Wohnen, Stadtplanung und Gesundheit vor große Herausforderungen. „Das Projekt macht dies hautnah erfahrbar und stellt Strate­gien vor, um darauf zu reagieren – und zwar in den Handlungsfeldern wie Architektur, Bauwesen, Raumplanung, Wasserwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Biodiversität wie auch in den Bereichen von Gesundheit, Lebensstil, Konsum, Freizeit und Tourismus“, sagt Dr. Ute Röder, zuständige Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe.

Der innovative Präsentationsansatz des Projekts setzt dabei gezielt auf die Möglichkeiten moderner Medientechnik und Digitalisierung, um die komplexen Entwicklungsprozesse anschaulich und verständlich abzubilden: „Es baut auf sinnliche Erfahrung, etwa durch die Simulation von Hitze, Kälte und Stürmen in den Räumen, auf technisch beeindruckende Präsentationen digitaler Elemente und auf die Möglichkeiten zum Mitmachen durch die Gäste“, verrät Projektleiter Dr. Ingo Möller vom Kreis Lippe. Nicht die frontale Wissensvermittlung steht im Vordergrund, sondern die Besucher sollen selbst Teil des Geschehens werden, indem sie wie in einem realen Labor mittels verschiedener Werkzeuge mögliche Zukunftsszenarien durchspielen und Lösungen entwerfen können.

Dank der räumlichen Nähe und Verbindung zum Naturschutzgroßprojekt Senne (NGP) bietet sich den Gästen die Möglichkeit, das Gelernte konkret in der Landschaft zu erleben. Das in unmittelbarer Nähe befindliche Archäologische Freilichtmuseum (AFM) schlägt den Bogen zur Klimafolgenanpassung unserer Vorfahren. Mit diesem Gesamtangebot werden insbesondere junge Menschen und Familien angesprochen, sodass zusätzliche Übernachtungsgäste für OstWestfalenLippe gewonnen werden können. Die drei touristischen Highlights KEW, AFM und NGP sollen zukünftig unter der Dachmarke „UrLand“ digital und analog einheitlich vermarktet werden.

Projektträger ist der Kreis Lippe, unterstützt durch die Lippe Tourismus & Marketing GmbH. Zu den weiteren Projektpartnern zählen die Stadt Oerlinghausen, die Stadtwerke Oerlinghausen GmbH, Lippe Bildung e.G., das Archäologische Freilichtmuseum, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, die TH OWL, der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge, die TU Dortmund (Evolving Regions) und das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC Berlin).

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Das Vorhaben „Klimaerlegbniswelt Oerlinghausen“ wird aus Mitteln der Bund-/Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert.